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Von Dr Robert Thill-Heusbourg*
An der Chamberkommissioun vun den Institutiounen an der Revisioun vun der Verfassung hun de 24. September CSV, LSAP, DP an Déi Gréng d’Propositioun vun der ADR zréckgewisen , datt den Artikel 29 vun der Constitutioun geännert get mam Zousaz: „La langue nationale des Luxembourgeois est le luxembourgeois. La loi règlera l’emploi des langues en matière administrative et judiciaire.“ Bei dëser Fuerderung wär den Artikel 1 vum Sproochegesetz vun 1984 zitéiert gin, deen och festhält : „La langue nationale des Luxembourgeois est le luxembourgeois ». Amplaz dovunner ass eng Verfassungsännerung décidéiert gin, déi sech (fir den Artikel 29) elo esou liest : « La loi règle l’emploi des langues luxembourgeoise, française et allemande en matière administrative et judiciaire. L’Etat veille à promouvoir la langue luxembourgeoise. »
Continue reading: Watfir e Wee gi mir mat eiser Sprooch?
Gedanken zwischen Nationalfeiertag und Nationalem Gedenktag
(Ansprache im Caritas-Gottesdienst „Intégration“, Dekanatskirche Diekirch, 21.6.2008)
Léif Frënn,
Der 23. Psalm, den wir eben gehört haben, erinnert uns an die Grundhaltung, die Christen in diesem Zusammenhang auszeichnen sollte: Vertrauen in Gott und Freisein von Angst: „Ich fürchte nichts Böses“ heisst es im 4. Vers, „denn Du bist bei mir“.
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter will uns klarmachen, was wir alle wissen und nicht minder auch alltäglich verdrängen: dass wir aus Angst oft den Anforderungen der Liebe in Wirklichkeit nicht gewachsen sind.
Ein Fest feiern heißt, innezuhalten und einem Tag eine besondere Bedeutung zuzuweisen. Joseph Pieper schreibt: „ Ein Fest feiern heißt, die immer schon und alle Tage vollzogene Gutheißung der Welt aus besonderem Anlass auf unalltägliche Weise begehen.“
Ein Dreischritt also.
Continue reading: Die Angst vor dem Fremden-Solidarität als Aufgabe der Nation
Eine Anwort nicht nur auf Henri Etienne
Dr. Robert Thill-Heusbourg
Facharzt für Neurologie
Diplom für Psychotherapeutische Medizin
1.Euthanasie ist das falsche Wort.
Euthanasie heisst bewusstes Töten eines Menschen mit den Unterscheidungen freiwillig, nicht freiwillig und unfreiwillig. Die Depenalisierung des Tötens , das Aufgeben des „Tötungsverbots“ zerstört ein Fundament unserer Gesellschaftsordnung. Das Wort Euthanasie dient dazu, den wahren Sachverhalt zu beschönigen bzw zu verschleiern.
Es gibt keinen „guten Tod“ und das gute Sterben ist noch seltener als das gute Leben.
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation ist die Palliativmedizin “die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung in der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, andere Krankheitsbeschwerden, psychologische, soziale und spirituelle Probleme höchste Priorität besitzt.”
Erstaunlich und paradox ist, dass gerade diejenigen, die sich bisher für die Entwicklung von ganzheitlichen, nachhaltigen und technik-kritischen Konzepten in der Gesellschaft und in der Medizin eingesetzt haben, die von Gewaltfreiheit und von der Welt als einem bewohnbaren Haus gesprochen haben, jetzt gegen all diese Grundsätze verstossen und eine Lösung vorschlagen, die vom Lösungskonzept her aus der Steinzeit kommt und auf eine sehr komplexe Frage eine sehr einfältige und technische Antwort gibt. Töten haben die Menschen immer schon gekonnt, aber die Antworten der Palliativ-Medizin stellen den eigentlichen Paradigmen-Wechsel dar.
Continue reading: Die Aufgabe der palliativen Kultur und die neue Gesellschaftsordnung
Dass es unter einer CSV-geführten Regierung möglich war, dass ein Gesetz über die Tötung auf Verlangen und die Beihilfe zur Selbsttötung bei „unheilbar Kranken“ (ich verwende bewusst nicht den irreführenden Ausdruck „Euthanasie“) im Parlament zur Abstimmung vorgelegt wird und unsere Parlamentarier ohne Fraktionszwang und nur ihrem eigenen Gewissen verpflichtet es am 19. Februar 2008 mehrheitlich befürwortet haben , ist ein für mich als Arzt und Privatperson sehr überraschendes und erschreckendes Zeichen, auch wenn die Mehrzahl der CSV-Abgeordneten mit Nein stimmten.
Continue reading: Friedhöfe nicht nur in unseren Köpfen
Sehr geehrter Herr Dr. Thill-Heusbourg,
In der Ausgabe vom 7.11.2007 schreiben Sie gegen den Alkoholkonsum generell und im Kontext Straßenverkehr speziell an. Sie vertreten Ihren Standpunkt durchaus nachvollziehbar, differenziert und erwähnen lobenswerterweise auch, dass es fachliche Sichtweisen gibt, die von Ihrer eigenen Überzeugung verschieden sind. Auch die üblichen Sprüche zur Dekulpabilisierung bzw. zur sozial tolerierten oder sogar wohlwollenden Verniedlichung des Alkohols zitieren Sie m.E. richtig.
Continue reading: Null-Toleranz für unzulässige Pauschalisierung
Sehr geehrter Herr Hesse,
Bezugnehmend auf Ihren Leserbrief „ Null-Toleranz für unzulässige Pauschalisierung“ möchte ich folgendes nachtragen:
Bevor ich 1986 in Graz Rotkreuz-Arzt wurde, hatte ich vorher während meines gesamten Studiums einmal pro Woche Nachtdienst als freiwilliger Sanitäter der Grazer Rettungsdienste verrichtet , sodass ich diese Arbeit und die hiermit einhergehende Einschränkung der Lebensgestaltung also nicht nur vom Hören-Sagen kenne. Vom Klischee der „trinkfreudigen Freiwilligen“ habe ich allerdings erst aus Ihrem Leserbrief erfahren. Ich habe es in zwanzig Berufsjahren weder in Österreich noch in Luxemburg erlebt, dass Angehörige der freiwilligen Rettungsdienste im Dienst betrunken waren.
Continue reading: Gleiches Recht für alle?
Vor dem Hintergrund von steigenden Zahlen von Verkehrsdelikten und Straftaten , welche unter Alkohol-Einfluss stattfinden , wird das wahre Ausmass des Problems auch durch folgende verharmlosende Aussagen zum Alkoholkonsum ergänzend illustriert:
von Dr. Robert Thill-Heusbourg*
Am 1. Oktober 2007 trat die neue Strassenverkehrsordnung in Kraft . Neben den Bestimmungen zur Absenkung der Alkohol-Grenzwerte sieht das Gesetz auch Drogen-Screening-Schnelltests vor, welche es den Polizeibeamten ermöglichen sollen, im Falle eines Unfalls oder bei ernsthaften, auf Drogenkonsum schliessen lassende Anzeichen hin einen Drogen-Nachweis vor Ort durchführen und bei Bestätigung ein unmittelbares Fahrverbot aussprechen zu können.Diese Schnelltests können jederzeit auch ohne besonderen Anlass auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchgeführt werden.
Continue reading: Wie man aus Patienten Delinquenten machen kann
von Dr. Robert Thill-Heusbourg*
Adrienne von Speyer schreibt in ihren posthum herausgegebenen Gedanken zum Beruf des Arztes: „Der Arzt hat innerhalb seines Bereichs die Gesinnung Christi auszustrahlen, nicht mehr.“
Als Nervenarzt begleite ich oft Menschen, die unterwegs zu sich selbst sind und die sich doch verloren haben. Ihnen, die sich selbst als schwere Last zu tragen haben, möchte ich zuerst Ruhe in Zeit und Raum geben, denn sie leben in Angst und mit einem schlechten Gewissen, wenn sie erkennen, dass der Weg zur Heilung mit der Liebe zu sich selbst beginnt.
Continue reading: Der Arzt als Anwalt einer Kultur der Selbstliebe
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